Eine Frage, die sich offenbar ganz viele stellen. In den Anfragen, die ich über LinkedIn, Mail und Telefon bekommen, fällt mir auch auf: Ganz vielen Menschen ist nicht klar, wie viele verschiedene Formen der Unterstützung es beim Buchschreiben gibt. Und ja, um es gleich mal ganz klar zu sagen, es ist völlig normal, dass man Hilfe beim Buchschreiben benötigt. Jede:r noch so gute Autor:in braucht die, zumindest beim Lektorat. Aber da sind wir schon mittendrin. Aus meiner Sicht gibt es einige Berufsbilder, die du dir genauer anschauen kannst, wenn du dich auf den Weg zum eigenen Buch (wir sprechen hier vom Sachbuch) machen möchtest. In diesem Artikel stelle ich sie dir vor.
Da wären
- der Buchcoach
- der Ghostwriter
- der Lektor bzw. die Lektorin
- der Korrektor bzw. die Korrektorin
- der Coverdesigner bzw. der Buchsetzer oder die Buchsetzerin
- die Literaturagentur oder der Selfpublishing-Dienstleister
Buchschreiben kann man lernen
Die kostengünstigste Variante, wie du Expertise im Buchschreiben kommst: Lerne es!
Bist du der Typ Selbermacher:in? Kann ich gut verstehen! Und habe gleich eine gute Nachricht für dich: Die allermeisten Menschen können lernen, wie man ein Buch schreibt. Das meiste davon ist Handwerk, gepaart mit ein bisschen Gespür und einer gewissen Portion Erfahrung. Mach dir klar: Jede:r fängt mal an, also trau dich ruhig ohne Erfahrung ans Werk zu gehen, sonst wird es ja nichts mit selbiger. Selbst Paul Bocuse hat irgendwann einmal sein erstes Gericht gekocht.
Auch wenn ich der Meinung bin, dass probieren über studieren geht: Ganz ohne Vorbereitung würde ich trotzdem nicht starten. Es gibt einige sehr gute einschlägige Bücher, die dich Schritt für Schritt durch den Buchentstehungsprozess führen. Eines, das ich sehr empfehlen kann, ist folgendes: Zur Sache, Experten! von Autorencoach Daniela Pucher.
Doch natürlich ist es nicht für jede:n passend, sich im stillen Kämmerlein klammheimlich Wissen anzueignen. Klarerweise bekommst du da auch kein Feedback, weißt also nicht, wo du – um beim Vergleich mit dem Kochen zu bleiben – zu scharf angebraten oder auf das Salz vergessen hast.
Alternativ zum Lernen mittels Buch oder ergänzend dazu kannst du einen Kurs besuchen. Wähle weise – nicht jeder Kurs, der am Markt ist, passt wirklich zu dir. Auch in diesem Fall habe ich eine Empfehlung für dich, schau dich mal bei der Ghostwriting Academy um. Da habe ich selbst eine Ausbildung gemacht – du siehst: Sie muss gut sein!
Wir hilft dir jetzt ganz konkret beim Buchschreiben?
Hättest du lieber jemanden ganz direkt an deiner Seite? Dann wäre ein guter Buchcoach eine Möglichkeit. Der nimmt dich an der Hand und verhindert zum Beispiel, dass du zu tief in den Adjektiv-Topf greifst oder auf der Floskelsauce ausrutscht. Du lernst, wie du ein Konzept erstellst, wie du die Sache mit dem Schreiben am besten angehst oder was du tun sollst, wenn nichts mehr geht. Ein Buchcoach sagt dir, ob und wo du deine Sprache optimieren kannst, ob du unnötige Zutaten – gemeint ist jede Information, die nicht auf deine Kernaussage (Küchenzuruf) einzahlt – ausgewählt hast oder mit welchen einfachen Ticks und Tricks du schneller und besser zu einem wohlschmeckenden Gericht, also zum fertigen Buch, kommst.
Das Schöne dabei: Du hast einen Profi an deiner Seite, der dich so lange begleitet und mit dir arbeitet, bis du ein marktreifes Manuskript oder sogar ein ganzes Buch in Händen hältst. Du willst einen Tipp? Ich hätte da einen: meine wunderbare Kollegin und Co-Autorin Marie Fröhlich.
Was ist der Unterschied zum Ghostwriter?
Jetzt wird es spannend! Klar, denn jetzt kommen wir in mein Revier. Um gleich mal vorweg mit einem Mythos aufzuräumen: Nur weil du einen Ghostwriter für dein Sachbuch engagierst, heißt das noch nicht, dass du die Füße auf den Tisch legen kannst und gar nichts machen musst!
Auch ein Ghostwriter arbeitet gemeinsam mit dir an deinem Konzept und ist eine Art Sparringspartner und Motivator für dich. Der Unterschied zum Buchcoach: Der Prozess des Schreibens fällt für dich weg. Der des Denkens allerdings nicht!
Das betrifft vor allem zwei Dinge:
- die Inhalte und
- das Feedback
Ein Ghostwriter erfindet die Inhalte deines Buches nicht! Er schreibt dein Buch auf Basis dessen, was du zur Verfügung stellst. Das können sein:
- bestehende Blogartikel
- Powerpoint-Präsentationen
- LinkedIn-Beiträge
- YouTube-Videos
- Podcast-Beiträge
- Artikel in (Fach-)Medien etc.
Und da das selten allein reicht, kommen höchstwahrscheinlich einige Interviews mit dir dazu. Vielleicht zusätzlich ein bisschen Eigenrecherche des Ghostwriters, aber die darf nur einen kleinen Teil ausmachen.
Deine zweite wichtige Aufgabe ist das Feedback. Ich oder andere Ghostwriter schicken dir natürlich, was sie geschrieben haben. Logisch, denn sie können ja nicht im luftleeren Raum agieren und sind daher auf dein Feedback angewiesen. Zum Beispiel zu diesen Fragen:
- Hat der Ghostwriter die Inhalte richtig verstanden?
- Hat er deinen Stil getroffen?
- Wo muss noch etwas ergänzt/gestrichen werden?
Das musst du rückmelden, denn nur so kann DEIN Buch entstehen. Am Ende dieses Prozesses steht ebenfalls ein fast fertiges Buchmanuskript. Manche Ghostwriter, so wie ich, begleiten dich sogar – wenn du willst – weiter bei den nächsten Schritten: Lektorat/Korrektorat und Grafik.
Warum brauchst du ein Lektorat/Korrektorat?
Unabhängig davon, ob du selbst geschrieben hast, von einem Buchcoach betreut wurdest oder einen Ghostwriter engagiert hast: Am Ende muss dein Manuskript ins Lektorat.
Ja, immer. Weil auch Buchcoaches und Ghostwriter irgendwann im eigenen Saft schmoren, da sie sehr tief in der Materie drin sind. Ein guter Lektor oder eine gute Lektorin bringt wieder eine Außenperspektive rein und weist dich auf unlogische Aspekte hin oder achtet darauf, dass der rote Faden nirgends verloren geht. In ganz selten Fällen kann man es eventuell möglicherweise vielleicht weglassen. Ich empfehle es aber nicht.
Und über ein Korrektorat diskutieren wir bitte gleich gar nicht! Jede:r macht Rechtschreib- oder Tippfehler – und jede:r übersieht viele davon im eigenen Text. Das ist so unausweichlich wie du dir mit einer kochenden Suppe die Zunge verbrennst!
Wenn du über einen Verlag veröffentlichst, ist Lektorat/Korrektorat Aufgabe des Verlages. Bist du Selfpublisher, dann bist du selbst dafür verantwortlich. Genauso für die grafische Umsetzung. Dafür gibt es ebenfalls Profis, die dich unterstützen können.
Was machen Coverdesigner und professionelle Buchsetzer?
Ein Coverdesigner oder ein:e Buchsetzer:in hilft dir natürlich nicht beim Buchschreiben selbst. Die kommen erst danach an die Reihe, wenn dein Manuskript schon steht und lektoriert/korrigiert wurde.
Ein Coverdesigner ist – wie der Name schon sagt – für das Cover deines Sachbuchs zuständig. Und nein, du solltest dein Cover nicht selbst mit Canva oder KI erstellen, außer du hast eine einschlägige Ausbildung dafür!
Ist dir bewusst, was ein Coverdesigner so alles können muss? Das beginnt mit der Auswahl infrage kommender Bild- und Schriftvorschläge für deine Zielgruppe und endet mit der kreativen Umsetzung in einem Gesamtkunstwerk aka Cover. Wenn er richtig gut ist, dann berücksichtigt er zusätzlich Marketingaspekte und weiß, was gerade in ist. Das ist kein Job, den du mal schnell in der Volkshochschule lernst.
Viele Coverdesigner übernehmen auch den Buchsatz. Das heißt, sie gestalten das Innenleben, sodass deine Wörter in einem ganz neuen, nämlich strahlenden Licht erscheinen und so richtig Gusto auf das Lesen machen. Das Layout kann dabei alle möglichen Stilelemente berücksichtigen oder schlicht, aber trotzdem ausdrucksstark sein – das bestimmt ihr gemeinsam.
Fast geschafft! Nur noch eine Sache …
Wenn das Buch gesetzt ist, bist du fast fertig. Nur eine klitzekleine Kleinigkeit fehlt noch. Wenn die fehlt, kann das allerdings große Folgen haben. Ich spreche vom Endlektorat. Bitte verzichte nicht darauf, denn du wirst überrascht sein, wie viele Fehler man selbst nach dem Setzen findet! Seitenzahlen, Umbrüche, im Korrektorat übersehene Tipp- oder Satzzeichenfehler, unschöne Überschriften – die Liste der möglichen Fehlerquellen ist lang.
Idealerweise übernimmt diese Aufgabe jemand, der oder die bisher mit dem Buchprojekt nichts zu tun hatte, aber eine entsprechende Ausbildung hat. Liegt das Lektorat/Korrektorat schon eine Weile zurück, kann es eventuell auch die/der bisherige Lektor:in/Korrektor:in durchführen.
Doch wie kommt das Buch jetzt in die Buchhandlung? Du hast zwei Möglichkeiten: Wie schon mehrfach angedeutet gehst du entweder über einen Verlag oder du veröffentlichst selbst.
Was ist die Aufgabe einer Literaturagentur bzw. eines Selfpublishing-Anbieters?
Die Frage, ob es besser ist, über einen Verlag zu publizieren oder Selfpublisher zu sein, führt hier zu weit. An dieser Stelle ist Folgendes für dich wichtig:
- Möchtest du über einen Verlag publizieren, brauchst du ein Exposé, und zwar ein professionelles, das nach allen Regeln der Kunst aufgebaut ist. Am besten, bevor du dein Buch fertigstellst. Es muss dem Verlag vor Augen führen, dass er es hier mit einem Buch zu tun hat, das sich verkaufen wird wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. In deinem Exposé zeigst du ihm, warum er sich mit dir keinesfalls die Zunge verbrennt, sondern im Gegenteil, warum er mit dir in der Suppe des finanziellen Erfolgs schwimmen wird. Manche Buchcoaches und die meisten Ghostwriter helfen dir dabei. Es gibt auch Kurse, in denen du das lernen kannst.
- Mit deinem Exposé kannst du entweder direkt an ausgewählte Verlage herantreten oder den Weg über eine Literaturagentur wählen. Der Job einer Literaturagentur ist es dann, einen passenden Verlag für dich zu finden. Gegen Gebühr versteht sich. Die beträgt meist etwa 20 bis 30 % deines Honorars. Voraussetzung: ein gutes Exposé, das schon der Agentur das Wasser im Mund zusammenrinnen lässt, im Hinblick auf das, was sie mit deinem Buch beim Verlag erreichen wird.
- Wenn du Selfpublisher bist, benötigst du zwar ein gutes Konzept, aber kein Exposé. Dein sorgsam angerichtetes Buch muss schließlich „nur“ den Leser:innen schmecken, das dafür hervorragend! Du benötigst also einen Anbieter, der dein Buch im VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher) listet, damit es von Buchhandlungen (denen sollte es auch gefallen) bestellt werden kann. Und zwar einen Anbieter – das klingt trivialer als es ist –, der es schlicht und ergreifend in der von dir gewünschten Qualität druckt und ausliefert. Hier gibt es große Qualitäts- und Preisunterschiede – eine gute Recherche rentiert sich.
Alles nicht so einfach, nicht wahr? Doch keine Sorge, wie du in diesem Beitrag siehst: Es hilft dir sicher genau die richtige Person beim Buchschreiben und Zubereiten deiner einzigartigen inhaltlichen Komposition – du musst nur auswählen wer und wie.
Noch unsicher? Melde dich einfach bei mir! Ein Erstgespräch ist immer kostenfrei!