Gleich zu Beginn ein Outing: Ich habe noch nie an einer Blogparade teilgenommen. Ohne Kerstin Salvador und den Blogartikel über ihren (also Kerstins) Weg zu und mit dieser herrlichen Tätigkeit hätte ich das sicherlich nie. Und ich hätte vermutlich auch nie über die Frage, wohin Schreiben eigentlich führen kann, nachgedacht. Was, wenn ich jetzt so in mich gehe, schade gewesen wäre. Denn ich habe allen Grund, dankbar dafür zu sein, was ich durch das Schreiben bereits erleben durfte. Ein paar (unvollständige) Einblicke.
Was fällt eigentlich unter „Schreiben“?
Eigentlich hätte ich sogar viel früher schreiben wollen. Aber wie das eben manchmal so ist, sollte ich etwas studieren, mit dem man sicher einen Job bekommt. Tja.
Also habe ich Internationale Betriebswirtschaft studiert und bin ins Pharmamarketing eingestiegen. Eine spannende Arbeit, mit einer nicht unbeträchtlichen Gefahr, ins Burn-out zu rutschen. Was mich auch nach ein paar Jahren dazu gebracht hat, diese Branche wieder zu verlassen. Im Rahmen dieser Jobs habe ich jedenfalls schon den Text für die eine oder andere Patient:innenbroschüre verfasst, obwohl ich das sicherlich hätte auslagern können. Aber mir hat’s Spaß gemacht.
Viele Jahre später – nach dem Abschied aus der Pharmaindustrie – habe ich in Agenturen geschrieben. Pressetexte vor allem. Ist das bereits DAS „Schreiben“?
Für mich war es jedenfalls der Anfang, der mir die Angst genommen hat, Buchstaben und Wörter in die Tasten zu klopfen. Oft, ohne dass jemand wusste, dass ich die Verfasserin des Textes war. Das hat sich offenbar bis heute durchgezogen. Pressearbeit mache ich noch immer – heute auf selbstständiger Basis und nur im Themenkreis Gesundheit – und selbst da steht mein Name oft nicht im Rückfragehinweis. Beim Ghostwriting für Sachbücher sowieso nicht. Naja, Geheimagent:innen arbeiten ja auch geheim, oder?
Bücher schreiben – eine ganz neue Welt
Dass ich eines Tages als Ghostwriterin arbeiten würde, hätte ich mir nicht einmal erträumen können. Früher waren Ghostwriter in meinen Augen dubiose Menschen, die sich irgendwas zusammendichten, ohne dass jemand merkt, dass es vielleicht gar nicht stimmt. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Eine Fügung des Schicksals in Gestalt der Godmother des Ghostwritings in Österreich, Lisa Keskin, hat mich zur Ghostwriting Academy geführt. Was zur Folge hatte, dass ich zum ersten Mal selbst ins Rampenlicht treten musste, da ich ohne eigenes Buch keinen Abschluss hätte machen können.
Gut war’s. Denn so wurde mein erstes Buch mit dem Titel „Bitte schickt mich in die Wüste“ geboren. Ein kurzer, nicht ganz fiktionaler Reiseroman über eine lebensverändernde Wanderung in der Wüste von Marokko. Nicht nur das Wandern in der Wüste lässt einen komplett abschalten, auch das Schreiben darüber kann heilsam sein. Das weiß ich jetzt, denn während dieser Zeit des geistigen Wieder-Abtauchens in die Wüste litt ich unter starken Schmerzen und fühlte mich absolut nicht wohl in meiner Haut. Doch die Erinnerung an die Sahara und das nochmalige Durchleben des Auf und Abs in den Dünen hat mich entspannen und ruhiger werden lassen. Was für ein Geschenk!
Reisen verändert alles – und darüber schreiben noch mehr
Ganz leicht gefallen ist es mir nicht, das neue Buch auch unter die Leute zu bringen. Schließlich war ich ja nicht gewöhnt, mein Konterfei gemeinsam mit meinen Ergüssen tatsächlich herzuzeigen. Aber es hat mir einige zauberhafte und – im positivsten Sinn des Wortes – folgenreiche Begegnungen gebracht.
Mit einer richtig coolen Socke zum Beispiel. Ich meine Gudrun, die Reisebloggerin, die sicherlich schon weit mehr als die halbe Welt bereist hat und ihre Eindrücke mit ihren Leser:innen teilt. Sie hat nicht nur mein allererstes Buch rezensiert, sondern mich immer wieder auf ihrem Blog über meine Erlebnisse in anderen Ländern erzählen lassen. Was mir erfreulicherweise die eine oder andere Pressereise eingebracht hat, über die ich dann berichten durfte. Herz, was willst du mehr?
So schnell wird man Co-Autorin
Als ich begonnen habe, mich als Autorin und Ghostwriterin für Sachbücher und Ratgeber (Schwerpunkte Gesundheit und Reisen – was sonst?) auf LinkedIn zu positionieren, habe ich eine Bekannte „wiedergetroffen“, die ich völlig aus den Augen verloren hatte. Marie Fröhlich, die sich in der Zwischenzeit ebenfalls beruflich verändert hatte, war nun in einem angrenzenden Genre tätig –nämlich als Autor:innen-Coach und als Begleiterin für Selfpublisher auf Amazon. Nach einem schnellen Kaffee war klar: Mein Wüsten-Buch muss es auch als E-Book geben.
Die eigentliche Story ist aber eine andere: Schnell hatte sich herausgestellt, dass wir beide nicht nur gerne Geschichten zu Papier und in den E-Book-Reader bringen, sondern außerdem gerne die Welt anschauen. Was lag da also näher, als miteinander Reisebücher zu schreiben?
Auf einen Kurztrip nach Venedig folgten zwei nach Rom. Neun Monate später war unser gemeinsames Buchbaby geboren: die „Schmankerl aus Rom“ – 101 witzige, skurrile und erstaunliche Storys über die Ewige Stadt. Sie sind übrigens der Auftakt zu unserer Urban Storys Reihe, in die noch ganz viele Bücher aufgenommen werden sollen. Ein Buch ist schließlich kein Buch.
Ein Hoppala auf dem Weg zum Schmankerl-Buch
Tja, jetzt muss ich es zugeben: Wir waren überambitioniert. Statt der geplanten 101 Schmankerl sind es gleich mal 150 geworden. Zu viel für ein einziges Werk, es sollte ja kein Wälzer werden.
Was jetzt? 49 G’schichtln, wie wir in Österreich sagen, wegwerfen? Sicher nicht. Wie gut, dass 2025 ein Heiliges Jahr ist, in dem sich Pilger:innen aus aller Welt nach Rom begeben. Die Lösung war daher so logisch wie einfach: Ein Großteil der Vatikan-Storys flog wieder aus dem Rom- und rein ins Vatikan-Buch. Genau: Das war die Geburtsstunde der „Schmankerl aus dem Vatikan“.
Der nächste Fun Fact, der diesen Namen nicht wirklich verdient, weil es eigentlich nicht lustig ist, war, dass wir die „Schmankerl aus dem Vatikan“ zwei Wochen vor dem Tod von Papst Franziskus veröffentlicht haben. So schnell kann ein Buch mega relevant und gleichzeitig (etwas) veraltet sein!
Zum ersten Mal auf der Frankfurter Buchmesse
Zwischen dem Erscheinen der beiden Schmankerl-Bücher waren Marie und ich auf der Frankfurter Buchmesse. Zum ersten Mal überhaupt. Über die mehr als schräge Anreise mit dem Flixbus ließe sich übrigens ein eigener Blogbeitrag füllen. Aber das ist eine andere Geschichte.
In Frankfurt haben wir auch die wunderbare Lektorin und Italien-Kennerin Kerstin Salvador wiedergetroffen, mit der wir ja schon ein paar Monate zuvor herrliche Gespräche bei bester Wiener Melange genießen durften. So schließt sich der Kreis.
Halt, nicht ganz! Noch etwas Cooles hat das Schreiben mit sich gebracht.
Wohin schreiben führen kann: zur Autorin des Monats
War es unser unabsichtliches, möglicherweise von höherer Gewalt inszeniertes Timing, der gute Kontakt zu den richtigen Menschen oder schlicht und ergreifend Zufall? Wir werden es nie erfahren. Am Tag vor dem Konklave waren wir zu einer Lesung im Österreichischen Journalisten Club geladen. Und wurden dort prompt als Autorinnen des Monats ausgezeichnet!
Die Wette, wie schnell der neue Papst gewählt werden würde, habe ich übrigens gewonnen.
Zurück zum Ghostwriting und zur Gesundheit
Als Ghostwriterin darf ich ja über meine Buchprojekte nicht sprechen, aber vielleicht kann ich mich in einem der anstehenden Werke über mega spannende Gesundheitsthemen sogar Co-Autorin nennen. Wir werden sehen. Medizin ist ja gleich nach dem Reisen meine zweite inhaltliche Leidenschaft. Also wird es Zeit, dort sichtbarer zu werden. Drück mir die Daumen, dass ich in den nächsten Monaten etwas darüber erzählen darf!
Solltest du jemanden suchen, der geistreich für dich schreibt, dann melde dich bei mir. Wie du jetzt weißt, ist das Schreiben nicht nur mein Beruf, sondern auch meine Berufung. Ganz besonders freue ich mich, wenn ich Sachbücher oder Ratgeber in den Bereichen Reisen und Medizin verfassen darf. Ich bin aber außerdem gerne deine Ghostwriterin für deine Blogbeiträge oder deine Patient:innenbroschüre.